QUERCY - Geographie, Geschichte, Kulinarisches
QUERCY - Geographie, Geschichte, Kulinarisches
Quercy ist eine alte Provinz und liegt zwischen den beiden Flüssen Dordogne (im Norden) und Tarn (im Süden). Sie grenzt im Norden an das Limousin, im Westen ans Périgord und Agenais, im Süden an die Gascogne und das Languedoc, sowie im Osten an Rouergue und die Auvergne.
Das heutige Departemente Lot (46) und etwa die Hälfte des Departements Tarn et Garonne (..) entsprechen in etwa dem alten Quercy. Quercy ist eine Gebietsbezeichnung wie Züribiet oder Luzerner Hinterland. Es unterteilt sich in 6 Teilgebiete, nämlich:
-Les Causses
-Le Châtaignal
-La Limargue
-La Bouriane
-Le Quercy blanc
-Les vallées du Lot et de la Dordogne
Administrativ ist das Quercy unterteilt in „Le Haut Quercy“ mit dem Hauptort Cahors und „Le Bas Quercy“, dessen Hauptort Montauban ist.
Das Quercy ist eine der am stärksten bewaldeten Gebiete Frankreichs. Es finde sich vorallem Steineichen und Kastanienbäume. Die Landschaft ist sehr hügelig (franz. valloné) und ähnelt mit den Felsen und Steineichen etwas dem Tessin.
Die Temperaturen liegen im Durchschnitt ca. 5-7 Grad höher als in der Zentralschweiz. Das Klima ist kontinental, d.h. mit kühlen Nächten.
In einem nahegelegenen Steinbruch, in der Nähe des Lot, hat man unlängst auch Spuren von Flugsauriern (Pterosaurier) gefunden.
Geologisch besteht das Quercy aus Kalktafelbergen (Les Causses du Quercy). Ihnen ist auch ein Nationalpark gewidmet (Parc Naturel Régional des Causses du Quercy).
Man unterscheidet folgende Kalkformationen :
■le Quercy blanc: région de grands plateaux calcaires blancs, souvent largement altérés jusqu'aux soubassements de la molasses, située au sud-ouest de Cahors jusqu'à la vallée de la Garonne. Ses villages sur promontoire, anciens bourgs refuges ou bastides de hauteur, sont Lalbenque, Castelnau-Montratier, Montcuq et Montpezat-de-Quercy.
■les causses du Haut Quercy: large bande de calcaires jurassiques durs et fissurés qui comprend les Causses de Martel (nord de la Dordogne), de Gramat (entre Lot et Dordogne) et de Limogne-en-Quercy (au sud du Lot) : ce sont des plateaux secs et perméables où la décomposition des roches a creusé de petites dépressions fertiles ou des puits verticaux.
Karte von Frankreich von 1721. Quercy als Teil von Guyenne (engl. Name für Aquitanien)
Tuber melanosporum
Barriques im Weingut Château Lagrezette
Geschichte
Zur Zeit der Römer war die Provinz Quercy ein Teil von Aquitania prima. Im 4. Jahrhundert wurde die Region christianisiert. Zwei Jahrhunderte später fiel die Provinz an die Franken und im 9. Jahrhundert wurde sie ein Teil des fränkischen Königreichs Aquitanien. Ende des 10. Jahrhunderts waren seine Herren die mächtigen Grafen von Toulouse. Während des 100-jährigen Krieges zwischen England und Frankreich errichteten die Engländer im Quercy verschiedene Garnisonen und durch den Frieden von Paris 1259 kam die Provinz Quercy unter englische Oberhoheit. Sowohl die Monarchen von England wie auch von Frankreich bestätigten und erweiterten die Privilegien der Städte und Distrikte, beide in der Hoffnung, die Einwohner auf ihre Seite ziehen zu können. Durch den Frieden von Bretigny 1360 fiel die Provinz an England, aber 1440 wurden die Engländer schliesslich definitiv aus dem Quercy vertrieben. Zwischen 1259 und 1453, d.h. während des englischen Besitztums, hiess das Königreich Aquitanien Guyenne. Während des 12. Jahrhunderts war das Quercy eine Hochburg der Protestanten und Schauplatz eines erbitterten Religionskrieges.
Geographie
Kulinarisch sind vor allem die schwarzen Trüffeln sowie andere Pilze, der Fois gras, die Quercy-Melonen, die Nüsse, l‘Agneau du Quercy, Le Safran du Quercy und natürlich die Cahors-Weine zu erwähnen.
Cahors ist bekannt für seine fruchtigen Malbec-Weine. Da sie auf dem gleichen Breitengrad wie Bordeaux liegt, wundert es nicht, dass die Region edle Weine hervorbringt.
Malbec ist eine alte französische Rebe und erhielt ihren Namen, weil sie gegenüber den abgerundeten, weichen Reben der Bordeaux-Weine eher herb schmeckt. Als Aquitanien durch die Heirat der Eléonore d‘Aquitaine mit dem zukünftigen englischen König Hen ri Plantagenet eine englische Provinz wurde, erhielt der tiefrote, fruchtige Wein den Namen „black wine“. Der Zar Peter der Grosse hat den Cahors-Wein zum Wein der russisch orthodoxen Kirche bestimmt. Waren es vor der Phylloxera-Pest im 17. Jahrhundert ca 40‘000 Hektaren Rebland, so sind es heutzutage noch ca. 4‘000. Als die Römer ihre Truppen in der Region stationiert hatten, wurde von Domitian die Rodung der damaligen Weinberge befohlen um Weizen für die Legionäre anzubauen. CA 283 n. Chr. erlaubte der Feldherr Probus den Wiederanbau von Reben. Zu seinen Ehren erzeugt das Weinhaus Triquedina den köstlichen ,Prinz Probus‘.
Wie im Perigord, ist die Produktion und natürlich auch der Verzehr von Fois gras im Quercy traditionell.
Wer Melonen liebt, der liegt im Quercy ebenfalls richtig. Die ,brodés‘ - Melonen mit einer Art Häkelmuster auf der Schale - sind ein wahrer Genuss.
Obwohl die Lammkoteletten der Quercy-Lämmer eher klein sind, schmeckt das Fleisch wegen den vielen wilden Kräutern, die auf ihren Weiden wachsen, besonders gut.
Die roten Fäden des Quercy-Safran kosten ein kleines Vermögen, stehen aber dem orientalischen Gewürz in nichts nach.
In Lalbenque - südlich von Cahors - findet der aktuell bekannteste Trüffelmarkt statt. Traditionell werden die Trüffel in Körbchen präsentiert, danach erfolgen die Gebote durch die Käufer, d.h es findet eine Gant statt. Schwarze Trüffeln zu züchten ist äusserst schwierig und sehr witterungsabhängig. Man muss im Durchschnitt ca. 10 bis 15 Jahre warten, bis auf den Eichen- oder Haselnussstuden-Wurzeln die feine schwarze Trüffel wächst. Neuerdings werden mit Mycelien beimpfte Eichen gepflanzt, wobei nicht einmal dies eine Garantie für das Wachstum des Tuber melanosporum bedeutet. Heutzutage werden sie meistens mit Hilfe von Hunden (früher Schweinen) aufgespürt.
Im Nachbardorf St. Médard hat Alexis Pelissou, selber Trufficulteur, im alten Schulhaus ein Feinschmecker-Restaurant (1 Michelin-Stern) eingerichtet. Unter dem Titel „Hommage au Tuber melanosporum“ verbirgt sich ein Menu mit schwarzen Trüffeln in allen 5 Gängen inklusive Dessert.
In den Wäldern des Quercy wachsen unter günstigen Bedingungen viele wilde Pilze. Erwähnenswert sind vor allem der Steinpilz, der Eierschwamm und ...
Kulinarisches
Les causses du Quercy